Mit dem Elektrofahrrad schnell von A nach B gelangen
Das Elektrofahrrad ist beim Pendeln eine umweltfreundliche Alternative zum Auto, die gleichzeitig Gesundheit und Wohlbefinden fördert. Sie erfahren, wie ein Elektrofahrrad funktioniert und für wen es sich eignet.

74 Stunden in München. 71 Stunden in Berlin. 56 Stunden in Hamburg. So lange sind Pendlerinnen und Pendler im vergangenen Jahr gemäss der Studie von Inrix 1 in deutschen Städten im Stau gestanden. Die Pendler*innen in München haben also etwas mehr als zwei durchschnittliche deutsche Arbeitswochen im Stau verbracht. Ganz schön schade für all die Zeit, die verstreicht. Nun stellt sich die Frage, gibt es Alternativen?
Das Elektrofahrrad als bequeme und umweltfreundliche Alternative zum Auto
Deutsche Pendlerinnen und Pendler legen auf ihrem Weg zur Arbeit rund 17 Kilometer 2 zurück. Wir geben zu, dass das Elektrofahrrad vor allem auf längeren Strecken punkto Zeitaufwand den Kürzeren zieht. In diesem Fall ist es eine Entscheidung für Bewegung und frische Luft und gegen das schnellstmögliche Zurücklegen des Arbeitsweges von Pendlerinnen und Pendlern. Wenn die Pendelstrecken durch die Stadt und die Agglomeration führen, ist das Elektrofahrrad aber klar im Vorteil. Auf fast jeder Pendlerstrecke lassen sich Alternativrouten finden, um den Stau auf den Hauptverkehrsachsen zu umfahren.
Wie umweltfreundlich ist das Elektrofahrrad im Vergleich zum Auto?
Die Nutzung des Elektrofahrrads ist im Hinblick auf das ausgestossene CO2 dem Auto und auch dem Reisen mit Bus und Bahn überlegen. Zu diesem Ergebnis kommt u.a. eine Studie des Instituts für Energie und Umweltforschung in Heidelberg. Auch Zahlen der Vrije Universität Brüssel aus dem Jahr 2020 untermauern diese Erkenntnis. Gemäss dieser Studie liegt das ausgestossene CO2 bei einem Elektrofahrrad zwischen 7 und 7,8 Gramm pro Kilometer. Bei einem E-Auto ist der Wert etwa 15-mal so hoch. Bei einem Dieselmotor mit Verbrennungsmotor sogar 28-mal so gross.
Wir versuchen uns an einem anschaulichen Rechenbeispiel:
Wir gehen davon aus, dass ein Elektrofahrrad pro gefahrenem Kilometer 150 Gramm weniger CO2 ausstösst, als ein Auto auf derselben Strecke. Zudem rechnen wir mit einem Arbeitsweg von durchschnittlich 17 Kilometern und 20 Arbeitstagen pro Monat.
CO2-Vorteil Elektrofahrrad im Vergleich zum Auto pro Kilometer: 150 Gramm
CO2-Vorteil für eine*n durchschnittliche*n Pendler*in in einem Jahr: 612'000 Gramm oder 612 Kilogramm.
Zum Vergleich:
Durchschnittlich isst jede Person in Deutschland gut 50 Kilogramm Fleisch. Dabei verursacht ein Kilogramm Rindfleisch zwölf Kilogramm CO2-Ausstoss. In Summe ergibt dies einen CO2-Ausstoss von rund 600 Kilogramm.
Legt man seinen Arbeitsweg konsequent mit dem Elektrofahrrad zurück, spart man ungefähr gleich viel CO2 ein, wie wenn man ein Jahr auf Fleisch verzichtet. 3
So weit, so gut. Stellt sich die Frage, welche Technologie hinter dieser umweltfreundlichen Fortbewegungsmethode steckt und für wen ein Elektrofahrrad geeignet ist.
Wie funktioniert ein Elektrofahrrad?
Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich bei einem Elektrofahrrad, auch E-Bike oder Pedelec genannt, um ein Fahrrad, welches elektrisch angetrieben wird.
Der verbaute Motor unterstützt Fahrer*innen bei der Fahrt und sorgt dafür, dass sie entweder schneller ans Ziel kommen, eine grössere Tour unternehmen können oder einfach komfortabler unterwegs sind, als mit einem Fahrrad ohne Unterstützung. Den notwendigen Strom dafür bezieht das Elektrofahrrad aus dem eingebauten Akku. Die ausgeklügelte Software, das «System», sorgt dafür, dass alle Komponenten ideal zusammenspielen.

Sobald ein*e Elektrofahrradfahrer*in in die Pedale tritt, analysiert das System das Drehmoment, die Geschwindigkeit und die Trittfrequenz. Unterstützt wird nur so viel wie nötig. Auf der Elektrofahrrad-Tour zeigt sich dies darin, dass der Motor bei tiefer Geschwindigkeit und hoher Trittfrequenz mächtig anschiebt. Dies zum Beispiel beim Losfahren an einer Kreuzung oder bei steil ansteigenden Strecken. Oder, dass er bei hoher Geschwindigkeit und hoher Trittfrequenz (z. B. auf einer flachen Strecke) die Unterstützung reduziert. Mit verschiedenen Unterstützungsstufen kann zudem variiert werden, wie intensiv das System unterstützen soll.
Die Intensität der Unterstützung hat immer auch einen direkten Einfluss auf die Reichweite einer Akkuladung. Die Akkus von Elektrofahrrads sind natürlich nicht unerschöpflich und müssen nach einer gewissen Anzahl zurückgelegten Kilometer wieder aufgeladen werden. Damit Ihnen nicht das böse Erwachen droht, berechnet das System des Elektrofahrrads die verbleibende Reichweite für Sie. Angezeigt wird Ihnen dies auf dem Display.
Hier haben wir für Sie acht Tipps zusammengestellt, wie Sie die Reichweite Ihres Elektrofahrrads optimieren können.
Für wen eignet sich ein Elektrofahrrad?
Die einfache Antwort lautet: für (fast) jede*n. Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie aber als zukünftige Elektrofahrradfahrer*in folgende Grundvoraussetzungen erfüllen:
- Sie können Fahrradfahren und haben ein intaktes Gefühl für Balance und Geschwindigkeit.
- Sie können ohne Probleme agil aufs Elektrofahrrad aufsteigen und wieder absteigen.
- Sie können im Notfall das Elektrofahrrad schnell und sicher zum Stehen bringen.
- Sie kennen die Regeln des Strassenverkehrs.
- Sie nehmen Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmende, Wanderer*innen, Tiere und die Natur.
- Sie sind in Besitz eines Führerausweises, damit Sie mit einem E-Bike mit einer Tretunterstützung bis zu 45 km/h fahren dürfen.

Wenn Sie diese Grundvoraussetzungen erfüllen, steht Ihrem Elektrofahrrad-Abenteuer nichts im Weg. In verschiedenen Lebenssituationen kann ein Elektrofahrrad Ihren Alltag vereinfachen oder bereichern. Hier einige Einsatzmöglichkeiten als Inspiration:
- Den Arbeitsweg mit dem Elektrofahrrad statt mit dem Auto zurücklegen und frühmorgens den Kopf durchlüften und den Stau umfahren.
- Mit dem Elektrofahrrad eine lange Tour unternehmen und die Schönheit einer neuen Region mit Leichtigkeit entdecken.
- Das Elektrofahrrad als Transportmittel für den Alltag nutzen. Dank passendes Zubehör beispielsweise für den Wocheneinkauf oder den Kindertransport.
- Die Mountainbike-Tour an Distanz und Höhenmeter ausweiten, um die Natur noch intensiver geniessen zu können.

Wie Sie das richtige Elektrofahrrad finden, erfahren Sie hier.
Was trainiert man beim Elektrofahrrad fahren?
Elektrofahrradfahrer*innen sind unsportlich, faul und kämen ohne Motor nicht vom Fleck. Ein Vorurteil, das sich bei manchen «Nicht-Elektrofahrradfahrer*innen» hartnäckig hält. Eine Studie der Universität Basel hat die Vorurteile klar widerlegt.
Regelmässiges Elektrofahrrad-Fahren hat vergleichbaren Nutzen für Gesundheit und Fitness
Die Studie der Universität Basel hat untersucht, wie sich die Sauerstoffaufnahmekapazität von Proband*innen verändert. Dabei ist die Hälfte der Proband*innen regelmässig Elektrofahrrad gefahren und die andere Hälfte regelmässig mit einem Fahrrad ohne Motor unterwegs gewesen. Nach einem Monat hat sich gezeigt, dass sich die Kapazität zur Sauerstoffaufnahme bei beiden Probandengruppen gleichermassen verbessert hat. Wenn die Proband*innen die Bewegung konstant beibehielten, würde sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren. Das Herz arbeite somit ökonomischer, so das Fazit der Studie. 4
Beim Fahren mit dem Elektrofahrrad werden zudem verschiedene Muskelgruppen trainiert. Allen voran Ihre Beinmuskulatur. Zudem sorgen Ihre Arm- und Rumpfmuskulatur für Stabilität und Balance auf dem Bike. Hinzu kommt, dass Elektrofahrrad-Fahren ein besonders schonendes Training für die Gelenke ist.
Frische Luft tut gut
Wenn man mit dem Elektrofahrrad pendelt, verbringt man automatisch ein paar Minuten an der frischen Luft. Frische Luft hat einen positiven Effekt auf die Stimmung, aufs Immunsystem und die Gehirnfunktionen. 5 Der Körper kann frischen Sauerstoff tanken und ist bereit für einen herausfordernden Tag bei der Arbeit. Und bei der Fahrt nach Hause hilft die frische Luft, Stress zu reduzieren, damit man gelassen den Feierabend geniessen kann.
Elektrofahrräder werden immer beliebter
Laut einer ADAC-Studie ziehen es 20 Prozent aller befragten Personen in Betracht, ein Elektrofahrrad zu kaufen. Fast drei Viertel wollen dies bereits bis Ende 2023 tun. Ebenfalls drei Viertel der Personen, die ein Elektrofahrrad kaufen wollen, haben angegeben, dass sie bisher noch kein Elektrofahrrad besitzen und sich umfassend informieren wollen, bevor sie ein Elektrofahrrad kaufen werden. 6
Elektrofahrrad: kaufen beim Fachhändler des Vertrauens
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die zukünftigen Elektrofahrradfahrer*innen ein starkes Informationsbedürfnis haben. Schliesslich ist der Kauf eines Elektrofahrrads eine stattliche Investition, an der man lange Freude haben will. Zwei Drittel der Befragten, die Kaufabsichten hegen, haben angegeben, dass sie sich im stationären Fachhandel werden beraten lassen. 6
Der Kauf beim Fachhändler hat den Vorteil, dass Ihr Elektrofahrrad von einem Profi auf Grösse, Gewicht und persönliche Vorlieben eingestellt wird. Dies garantiert eine optimale Sitzposition und damit uneingeschränkten Fahrspass. Zudem bietet der Fachhandel auch in der Wartung des Elektrofahrrads die notwendige Unterstützung. Er sorgt dafür, dass die Freude am Elektrofahrrad lange erhalten bleibt.

Quellen:
3 Berechnung:
E-Bike 150 g weniger CO2 als Auto pro gefahrenen Kilometer
Pendeln: 17 km pro Tag: 20 Arbeitstage pro Monat = 340 Kilometer pro Monat x 12 Monate = 4'080 Kilometer
150g x 4080 Kilometer = 612'000 Gramm = 612 Kilogramm
1 kg Rindfleisch = 12 kg CO2
612 / 12 = 51
Fleischkonsum der Deutschen pro Jahr: 55 Kilogramm (https://www.ble.de/)
5 https://www.tuinmaximaal.de/